Pressemitteilung

Aurubis: Erste Kupferanoden mit Wasserstoff produziert

Hamburg | Donnerstag, 27. Mai 2021

  • Erfolgreicher Start der Wasserstoff-Testreihe im Werk Hamburg des Multimetall-Unternehmens
  • CEO Roland Harings: „Wasserstoff ist der Energierohstoff der Gegenwart“ 
  • Erster Bürgermeister Peter Tschentscher: „Hamburg ist bestens aufgestellt als Zukunftsregion für Wasserstoff“

Aurubis hat heute die Testreihe für den Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab in der Produktion von Kupferanoden im Hamburger Werk gestartet. Der Pilotversuch, bei dem Wasserstoff und Stickstoff an Stelle von Erdgas in die Produktionsanlage (Anodenofen) eingeleitet wurde, verlief planmäßig. Getestet wird zunächst die Reaktion der Anlagen auf den eingeleiteten Wasserstoff sowie der störungsfreie Verlauf der einzelnen Produktionsschritte, die bei der energieintensiven Metallproduktion hochsensibel sind.

Wasserstoff könnte mittelfristig fossile Energieträger im Produktionsprozess ersetzen und die Produktion so insgesamt klimafreundlicher machen. Aufgrund der hohen Reaktivität von Wasserstoff erwartet Aurubis zudem Effizienzsteigerungen im Produktionsprozess. Den Wasserstoff für den Pilotversuch bei Aurubis liefert Air Liquide, ein langjähriger Partner von Aurubis, der unter anderem eine Sauerstoff-Anlage auf dem Hamburger Werksgelände betreibt.

Mit dem erstmaligen Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab zeigt Aurubis einen entscheidenden nächsten Schritt in Richtung klimaneutrale Multimetall-Produktion auf: Während bei der konventionellen Nutzung von Erdgas als Reduktionsmittel Kohlendioxid entsteht, wird bei der Nutzung von Wasserstoff lediglich Wasserdampf als Nebenprodukt erzeugt.

Wasserstoff galt lange als Energieträger der Zukunft. Er kann, neben Strom, der Energieträger der Gegenwart werden, falls wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für den Einsatz geschaffen werden. Mit dem erfolgreichen Start des Wasserstoff-Piloten zeigt Aurubis, wie durch Innovation die klimaneutrale Zukunft aussehen kann“, sagt Roland Harings, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG. Er betont: „Beim Klimaschutz spielt Aurubis bereits seit langem eine Vorreiterrolle. Wir unterstützen das Ziel eines klimaneutralen Kontinents bis 2050. Als Multimetall-Unternehmen können und wollen wir unseren Beitrag dazu leisten – durch innovative Produkte und Produktionsprozesse.

Signifikante Reduzierung der Emissionen

Der  CO2-Fußabdruck von Aurubis liegt bereits heute deutlich unter dem Branchendurchschnitt: Mit den bestehenden Verfahren emittiert Aurubis – im Durchschnitt aller Kupferhütten – bereits rund die Hälfte des weltweiten CO2- Fußabdrucks pro erzeugter Tonne Kupfer. „Durch die Nutzung von Wasserstoff können wir weitere, signifikante Emissionsreduzierungen erreichen“, so Werkleiter Dr. Jens Jacobsen. „Allein das Einsparpotenzial für die Hamburger Hütte in diesem Bereich liegt bei 6.200 Tonnen CO2 pro Jahr.“

Wasserstoffregion Hamburg – ein Hub für Deutschland und Europa

„Hamburg ist eine Zukunftsregion für innovativen Klimaschutz. Aurubis geht heute einen entscheidenden Schritt, um die Industrie klimafreundlicher zu machen“, sagt Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. „Wasserstoff ist der zentrale Energieträger der Energiewende. Hergestellt aus erneuerbaren Energien kann er Kohle, Erdöl und Erdgas ersetzen – in der Industrie, als CO2-freier Treibstoff im Verkehr, als flexibler Energiespeicher und nachhaltiger Energieträger in vielen weiteren Bereichen.

Wie hier bei Aurubis wird Wasserstoff in Hamburg bereits in zahlreichen Pilotprojekten in großem Maßstab genutzt. Wir haben das Ziel, der größte Wasserstoff-Standort im Norden zu werden: in der nachhaltigen Produktion, der Technologieentwicklung sowie beim Aufbau einer starken Wasserstoffwirtschaft.

Abschluss der Testreihe im Spätsommer

Mit dem Start der umfangreichen Testreihe am 27. Mai wird die Wasserstoffnutzung im kontinuierlichen Betrieb bis in den Spätsommer erprobt. Langfristiges Ziel ist es, zu ermitteln, unter welchen Bedingungen mit Wasserstoff anstelle von Erdgas am Anodenofen gepolt werden kann. Die hier gesammelten prozesstechnischen Erfahrungen sollen zudem den Grundstein für weitere Aktivitäten des Konzerns im Wasserstoffbereich legen. 

„Wir freuen uns über die Unterstützung der Stadt und darüber, Hamburg als Wasserstoff-Hub Norddeutschlands mit aufbauen zu können. Sollten die Tests im Spätsommer positiv verlaufen, eröffnen sich bei Aurubis und auch extern weitere Möglichkeiten, Wasserstoff alternativ zu nutzen“, betont Ulf Gehrckens, Senior Vice President Corporate Energy & Climate Affairs bei Aurubis. Die Behörde für Wirtschaft und Innovation der Hansestadt unterstützt das Projekt, auch finanziell.

Aurubis bekennt sich zum Ziel, bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden und setzt bereits an allen Produktionsstandorten des Unternehmens erfolgreich Projekte zur CO2-Reduktion um. Darunter die Nutzung von industrieller Abwärme, Power-to-Steam-Verfahren sowie Windenergie zur nachhaltigen Stromerzeugung.  

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Angela Seidler
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